05.06.2025
Corporate Influencing is an inside job
Corporate Influencing? Klingt gut. Mitarbeiter als Gesicht der Marke, Sichtbarkeit auf LinkedIn, ein bisschen Haltung, ein bisschen Content – und am besten mit Plan und Anleitung von außen. So läuft das doch. Oder?
Wie wird man eigentlich Corporate Influencer?
Agentur engagieren, Personen vorstellen, Lebenslauf und Berufsbeschreibung übergeben – dann läuft das schon von selbst. Vielleicht noch ein Kick-off-Termin, und jemand schreibt dann aus dem Leben des CI: im richtigen Wording, mit den passenden Themen und Meinungen.
Wer das glaubt, sollte es direkt lassen.
Wer keine Mitarbeiter findet, die Eigeninteresse daran haben – oder nicht bereit ist, ihnen dafür Zeit einzuräumen – sollte das Thema besser gar nicht erst starten. Denn um wirklich authentische, interessante Beiträge zu veröffentlichen, braucht es mehr als eine Agentur und einen Workshop.
Ohne echtes Interesse keine echte Wirkung
Es braucht Bildmaterial. Es braucht Themen. Und vor allem braucht es Abstimmung, Zeit und ein gegenseitiges Verständnis. Man muss sich aufeinander einstellen, sich kennenlernen, herausfinden: Wie ist der andere drauf? Was interessiert ihn? Und: Wie will er kommunizieren?
Eine Agentur kann diesen Prozess unterstützen – Impulse geben, Fragen stellen, Themen sortieren, beim Schreiben helfen. Aber sie kann ihn nicht ersetzen. Ohne Eigeninteresse, ohne echte Bereitschaft zur Beteiligung bleibt alles aufgesetzt. Wer nicht bereit ist, sich mit sich selbst, mit der Plattform und den eigenen Themen auseinanderzusetzen, wird keine glaubwürdige Stimme entwickeln.
Agentur-Support? Ja. Aber nicht als Ersatz
Ein Fragebogen kann ein Anfang sein und Grundlagen klären. Aber die eigentliche Arbeit entsteht im Tun. Themen müssen sich entwickeln dürfen – nicht perfekt vorab definiert sein. Es ist ein Prozess, in dem man sich annähert, ausprobiert, abstimmt. Immer wieder.
Generischer Content = kein Content
Eine Weiterreichung per Mail mit dem Satz „Mach mal was draus“? Kann funktionieren – wenn es vorher echten Austausch gab. Wenn klar ist, worum es gehen soll, was gesagt werden soll und warum. Wenn eine gute Grundlage da ist, wird daraus auch ein guter Text.
Ohne diese Basis entsteht dagegen Content, der jedem übergestülpt werden könnte: glatt, korrekt, angemessen – aber ohne Persönlichkeit. Und genau das macht den Unterschied.
Was wir können. Und was nicht.
Wir nehmen Arbeit ab. Aber wir brauchen Input, Richtung, Haltung. Wir helfen, Gedanken zu sortieren, Themen zu strukturieren, Inhalte zu schärfen. Wir stellen die richtigen Fragen, clustern, schreiben, schleifen. Was wir nicht tun: Menschen zu Corporate Influencern erklären, ohne dass sie selbst mitgehen.
Drei Buzzwords und ein Redaktionsplan auf Autopilot führen zu exakt einem Ergebnis: generischem Content, der niemanden interessiert.
Es muss nicht perfekt starten
Klar ist: Das braucht Zeit. Nicht jeder ist sofort bereit, in die Rolle zu gehen – und nicht immer kann die nötige Zeit direkt freigeschaufelt werden. Aber man kann langsam anfangen. Mit einem Thema, das wirklich interessiert. Und wenn es nur ein Beitrag im Monat ist? So what! Der erste Schritt ist getan.
LinkedIn funktioniert nicht zentral über Regelmäßigkeit, sondern über Relevanz. Beiträge wirken, wenn sie etwas sagen – nicht, wenn sie einfach erscheinen.
Wir unterstützen dabei gern. Mit Plattformwissen, Struktur, Text. Aber: Es bleibt Teamarbeit. Ohne echtes Mitmachen bringt das alles nichts. Sichtbarkeit lässt sich nicht abgeben – sie muss gewollt sein.
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